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Ausstellung im Rahmen des Monats der Grafik

off the streets…

Witterung, PassantInnen, Verwaltungsorgane, u.v.m. sind Einflüsse, die von zentraler Bedeutung für die ästhetische Wandlung von Kunst im öffentlichen Raum sind. Diese Veränderbarkeit, die Rolle von Außenstehenden und damit verbunden die Frage nach der Autorenschaft bilden den konzeptionellen Rahmen, innerhalb dessen sich vier bildende KünstlerInnen zum Anlass des Monats der Grafik in der Bildetage dem Thema „Street Art“ widmen.
Kunst wird durch die Offenlegung ihres temporären Charakters als Prozess sozialen Austauschs dargestellt. Gleich wie die Arbeiten der Dadaisten und Situationisten funktioniert Street Art somit nur, wenn die Menschen den Eingriff wahrnehmen und darauf reagieren. Dieser Prozess des Agierens kann auch in einem geschlossenen Ausstellungsraum funktionieren und den Dialog zur Strasse weiter transportieren. Diese Verschiebung, Verortung der Kunstwerke ermöglicht den KünstlerInnen nicht nur dezidiert eine bestimmte Gruppe ansprechen zu können. Der Besucher wird darüber hinaus aufgefordert aus den Regeln der Galerie herauszubrechen.
Seit Wolfgang Iser den „Impliziten Betrachter“ ins literarische Feld geführt hat ist klar, dass der Einfluss des Lesers auf ein Werk nicht unerheblich ist. Was sich ursprünglich auf den literaturwissenschaftlichen Diskurs bezog, lässt sich genauso gut auf den Bereich der bildenden Kunst ummünzen. Jedes Werk, sei es Literatur oder bildende Kunst, besitzt eine Apellstruktur, auf die LeserInnen/ BetrachterInnen reagieren können und sollen. Im Bereich der partizipativen Kunst wird dieser meist im Verborgenen liegende Prozess offen gelegt. Das aktive Eingreifen des/der BetrachterIn in das Werk ist hier Voraussetzung und integrativer Bestandteil:
„Der Rezipient ist innerhalb der Rezeptionssituation aufgefordert, sich gegenüber dem Objekt faktisch zu verhalten, er/sie wird folglich gezwungen, sich auf das Gegebene leiblich-situational einzustellen“ .

TeilnehmendeKünstlerInnen:
IsabellaLesiak
StefanHedenig
LindaBerger
KatrinBichler

Blunck, Lars: between object and event, Weimar 2003, S. 18